Die vierte Partnerschaft Voghera in der Lombardei (Italien)
Menschen verschiedener Nationen einander näher zu bringen und Freundschaften zu fördern, ist das Ziel aller Städtepartnerschaften. In der „Jumelage“ zwischen Manosque und Leinfelden-Echterdingen ist dies in mehr als 41 Jahren bestens gelungen. Diese freudige Entwicklung brachte Mitglieder des Manosquer Partnerschaftsgremiums auf eine Idee: Seit vielen Jahren pflegt Manosque eine lebendige Partnerschaft zur norditalienischen Stadt Voghera.
Warum nicht Leinfelden-Echterdingen in diese Freundschaft miteinbeziehen und den Menschen in allen drei Städten die Möglichkeit zu weiteren Völker verbindenden Begegnungen eröffnen?
Die Idee der trilateralen Städtepartnerschaft
Die Idee stieß schnell auf fruchtbaren Boden: Im Mai 1999 fuhr eine kleine Delegation aus Leinfelden-Echterdingen auf Einladung der Stadt Voghera in die Po-Ebene. In Voghera konnten die Vertreterinnen und Vertreter aus LE nicht nur die Sehenswürdigkeiten bewundern. Sie hatten vor allem die Gelegenheit, unsere Stadt auf der jährlich stattfindenden Fiera di Voghera (Messe) zu präsentieren und erste Kontakte zu knüpfen. Zunächst wollte man gemeinsam eine Städtefreundschaft anstreben – mit Schwerpunkten im Schüler- und Jugendaustausch. Nach zwei Jahren sollte dann überprüft werden, ob diese Freundschaft in eine Städtepartnerschaft münden könnte.
Großes Interesse am gegenseitigen Austausch
Nach Rückbesuchen in Leinfelden-Echterdingen und Dank des vorbildlichen Engagements des Stadtjugendrings konnte bei einem Treffen in Voghera im Dezember 1999 ein Austauschprogramm für 2000 erarbeitet werden. Dabei wurde deutlich, dass sich die Stadt Voghera sehr für die Städtefreundschaft engagiert und auch die dortigen Vereine und Schulen großes Interesse an einer Zusammenarbeit haben.
Die vereinbarten Austauschprogramme waren ein voller Erfolg – so auch die erste Bürgerreise im Herbst 2000, die von der Volkshochschule organisiert wurde und schon kurz nach der Ausschreibung ausgebucht war. Schon am 2. Dezember 2000 wurde die Urkunde des „Gemelaggio“ in Voghera offiziell besiegelt.
Inzwischen hat sich die Freundschaft zu Voghera und Manosque zur deutsch-italienisch-französischen Städtepartnerschaft weiterentwickelt: Am 15. September 2001 wurde die Partnerschaftsurkunde durch die Bürgermeister von Voghera, Manosque und Leinfelden-Echterdingen in der Filderhalle unterzeichnet.
Die Nähe zu Mailand prägt – Voghera im Kurzüberblick
Rund 39.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt Voghera. Damit ist sie die drittgrößte Stadt in der Provinz Pavia. Die bisher landwirtschaftlich geprägte Kommune in der Po-Ebene befindet sich auf dem Weg zur Industrialisierung. Ihre kommunalpolitische Situation ist wegen der Nähe zum nur 40 Kilometer entfernten Mailand teilweise vergleichbar mit der Leinfelden-Echterdingens.
Ursprünglich ist Voghera eine ligurische Gründung. Danach kam die Siedlung unter die Herrschaft der Etrusker und der Gallier. Später gehörte sie zum Besitz Roms.
Sehenswertes
Die Kathedrale San Lorenzo (1605–1611) erhebt sich majestätisch auf der von Arkaden umgebenen Piazza del Duomo. Der Grundriss der Kathedrale hat die Form eines griechischen Kreuzes. Das dreischiffige Bauwerk wird von einer mächtigen Kuppel gekrönt.
Die Kirche Sant’Ilario und San Giorgio, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das romanische Bauwerk ist heute Gedenkstätte der italienischen Kavallerie. Seit 1956 ist sie wieder für den Gottesdienst geöffnet.
Einen Besuch wert ist auch das Schloss von Voghera mit seinem rechteckigen Eingangsturm. Einige Teile des Gebäudes haben die Visconti im 14. Jahrhundert angebaut.
Das städtische Theater (1842) begeistert auch von außen mit seiner neoklassizistischen Fassade und den ionischen Säulen. Im historischen Museum sind Zeugnisse der italienischen Einigungsbewegung und der beiden Weltkriege ausgestellt.
Nicht versäumen sollten Sie einen Ausflug in die Umgebung von Voghera: Von der Po-Ebene mit ihrem fruchtbaren Boden, auf dem Getreide, Gemüse und Obst gedeihen, geht die Landschaft über in sanftes Hügelland, auf dem exquisite Weine angebaut werden. Zum Apennin hin wird die Gegend rauer. Der Apenninkamm, der die Grenze der Provinz Pavia markiert, steigt bis in eine Höhe von 1.700 Metern an. Hier wechseln sich Viehweiden mit Eichen- und Buchenwälder ab.
Mehr Infos finden Sie auf dem offiziellen Stadtportal von Voghera.