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Zwei ausgezeichnete Projekte aus Leinfelden-Echterdingen Preisträger der Gedenkstiftung

Vergangenen Freitag wurden in der Städtischen Galerie Filderstadt die diesjährigen Preisträger der Gedenkstiftung „Gemeinsame Erinnerung – gemeinsame Verantwortung für die Zukunft“, die in Partnerschaft von Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt entstanden ist, verkündet.

Eine große Personengruppe bei einer Preisverleihung
Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub (links), Oberbürgermeister Otto Ruppaner (rechts) und Vertreter der Preisträger bei der Preisverleihung in Bonlanden | Foto: Homrighausen/Stadt Filderstadt

Die gemeinsame Gedenkstiftung wurde 2008 als eine von drei Säulen der Gedenkstättenarbeit durch die beiden Nachbarstädte gegründet. Jährlich werden Projekte ausgezeichnet, die sich für Vielfalt und Toleranz und gegen Rassismus engagieren. Unter den fünf Preisträgern sind in diesem Jahr zwei Projekte aus LE dabei.

Theater unter den Kuppeln: Theaterprojekt „Die Welle“

Auf Vorschlag der Jugendgruppe des „Theaters unter den Kuppeln“ wurde das Stück „Die Welle“ für 2023/24 in den Spielplan aufgenommen. Seit September 2023 probten die rund 20 jugendlichen Schauspieler im Alter von elf bis 20 Jahren. Das Stück handelt von einem Sozialexperiment an einer Schule, das die Frage von entstehender Gruppendynamik und Manipulation von Menschen untersucht aber auch von Mobbing und Ausgrenzung handelt. 

Zur Vorbereitung beschäftigten sich die Jugendlichen mit dem Buch von Stephan Marks: „Warum folgten Sie Hitler? Die Psychologie des Nationalsozialismus“ und diskutierten über Manipulation in der heutigen Gesellschaft. Das junge Ensemble wollte mit diesem Stück eine Aktualität dieses Themas für die Gesellschaft der Gegenwart herstellen. Zwischen 14. Januar und 24. März 2024 fanden neun Vorstellungen sowie eine Schülervorstellung für das Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium statt, sämtliche Vorstellungen waren ausverkauft.

Immanuel-Kant-Gymnasium: Kriegerdenkmäler in Leinfelden-Echterdingen

Die Klasse 8c des Immanuel-Kants-Gymnasiums hat sich mit fünf Kriegerdenkmälern für die Gefallenen und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkriegs in Leinfelden-Echterdingen auseinandergesetzt, diese dokumentiert und dazu im Stadtarchiv die historischen Hintergründe erforscht – insbesondere die Diskussion um die Renovierung des „Ehrenhains“ auf dem Waldfriedhof Leinfelden in den 1970er-Jahren

Eva Masurowski, die Bildungsreferentin des Volksbunds Kriegsgräberfürsorge, hat bei ihrem Besuch im Unterricht über die Arbeit ihrer Organisation berichtet. Das Projekt umfasste auch ein Interview mit dem 92-jährigen Künstler Gerhard Tagwerker, der das Gefallenen-Denkmal bei der Stephanuskirche Echterdingen geschaffen hatte. Im Kunstunterricht hatten die Schülerinnen und Schüler eigene Modelle für Gefallenendenkmäler entworfen. Zum Projekt gehörte schließlich eine Reinigungsaktion des alten Kriegerdenkmals Musberg.

Drei Filderstädter Projekte ausgezeichnet

Außerdem ausgezeichnet wurden drei Filderstädter Projekte: „Stolpersteine“ in Filderstadt des Elisabeth-Selbert-Gymnasiums, der Projekttag zum Thema „Gedenken, Erinnern, Demokratie, Antisemitismus“ des Dietrich- Bonhoeffer-Gymnasiums und das Inklusionsprojekt der Musikschule FILUM mit der Karl-Schubert-Gemeinschaft.