Gemeinderat verabschiedet mehrheitlich Planungen in der Historischen Mitte Energiezentrale für umweltfreundliche Energieversorgung
Mit dem Wärmequartier in der Historischen Mitte von Echterdingen wollen die Stadtwerke Leinfelden-Echterdingen einen wichtigen Impuls zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Leinfelden-Echterdingen setzen.
Dabei geht es um eine regenerative Energieversorgung für städtische Gebäude inklusive der Zeppelinschule, die bis Herbst 2026 an das Wärmenetz angeschlossen werden soll. Dadurch kann dort eine kostspielige Übergangslösung mit fossilen Energien vermieden werden. Auch angrenzende Anwohner sollen von den Vorteilen der Fernwärme profitieren können.
Das Wärmeversorgungskonzept setzt auf erneuerbare Energien. Hierzu gehören solarthermische Anlagen, Luft-Wärme-Tauscher sowie geothermische Energie aus einem Erdwärmesondenfeld unter der neu geplanten Parkfläche. Zur Deckung des Wärmebedarfs wird zusätzlich ein Blockheizkraftwerk (BHKW) auf Biogas-Basis integriert, das gleichzeitig Strom erzeugt und die Wärmepumpenanlage unterstützt. Dafür ist ein eigenes Gebäude geplant, das etwas zurückversetzt hinter dem Alten Schulgebäude – in dem zurzeit ein gastronomischer Betrieb untergebracht ist – gebaut werden soll.
Diskussionen um Architektur
Die Architektur der geplanten Energiezentrale spielt eine zentrale Rolle, wie bei den Diskussionen in den Ausschüssen und jüngst im Gemeinderat deutlich wurde. Die „Energiescheuer“ soll harmonisch in die historische Umgebung integriert werden. Holz wurde als Werkstoff gewählt, um möglichst klimaneutral zu bauen.
Insgesamt belaufen sich die geschätzten Kosten des Projekts auf etwa 9,4 Millionen Euro, von denen rund 7,9 Millionen Euro als förderfähig gelten. Daraus ergibt sich eine mögliche Fördersumme von bis zu 3,2 Millionen Euro. Um finanzielle Unwägbarkeiten zu berücksichtigen, werden die Gesamtkosten auf etwa elf Millionen Euro geschätzt.
Mit der Umsetzung des Wärmequartiers Historische Mitte leistet die Stadt Leinfelden-Echterdingen einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040. Die Einsparungen von rund 317 Tonnen CO2 pro Jahr, die durch den Einsatz von Biomethan im BHKW erzielt werden. Um die Klimaneutralität zu erreichen, muss die Stadt bei den eigenen Gebäuden jährlich 200 Tonnen CO2 einsparen. Dieses Projekt sorgt dafür, dass die Stadt eineinhalb Jahre näher an das Ziel der Klimaneutralität heranreichen kann.
Dem Bau der Energiescheuer inklusive Erdwärmesondenfeld wurde nach längerer Diskussion mehrheitlich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zugestimmt. Über die Anlagekomponenten sowie Kubatur und Architektur des Gebäudes soll den Stadträtinnen und Stadträten fortlaufend unterrichtet werden, da Rücksicht auf die denkmalgeschützten und stadtbildprägenden Gebäude genommen werden soll.