1975
1. Januar
Im Zuge der Kommunalreform in Baden-Württemberg schließen sich auf den westlichen Fildern die bis dahin selbständigen Gemeinden Echterdingen, Stetten und Musberg sowie die Stadt Leinfelden zur Stadt Leinfelden-Echterdingen zusammen. Weil Musberg und Leinfelden bisher zum Kreis Böblingen gehörten, musste der Landtag zuvor über die Kreiszugehörigkeit der Westfilderstadt entscheiden, was am 3. Juli 1974 zugunsten des Landkreises Esslingen geschah. Die neue Stadt zählt rund 35.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
7. Januar
Konstituierende Sitzung des Übergangsgemeinderats der neuen Stadt Leinfelden-Echterdingen. Er setzt sich aus 60 Mitgliedern (davon drei Frauen) der bisherigen vier Gemeinderäte zusammen. Die Sitzung wird vom ältesten Mitglied der vier bisherigen Gemeinderäte, Stadtrat Hertfelder aus Echterdingen, eröffnet. In seiner ersten Amtshandlung wählt der Übergangsgemeinderat Stadtrat Dr. Hans Huber (Echterdingen) zum ersten Stellvertreter des Bürgermeisters. Zum Amtsverweser wird Dr. Walter Rienhardt einstimmig gewählt. Die früheren Bürgermeister Häußler (Musberg) und Breitling (Stetten) werden zu Beigeordneten ernannt.
13. Januar
Die Realschule in Leinfelden bezieht ihren dreigeschossigen Erweiterungsbau.
17. Januar
Der Übergangsgemeinderat beschließt die Hauptsatzung der Stadt Leinfelden-Echterdingen, in der die grundsätzlichen Regelungen über die Gemeindeverfassung, den Gemeinderat, die Ausschüsse, den Bürgermeister und Amtsverweser, die Stadtteile und die so genannte „unechte Teilortswahl“ enthalten sind.
19. Januar
Januar: Eröffnung des neuen Heimatmuseums Echterdingen in der Hauptstraße 79.
18. April
Erste Bilderbank in der neuen Stadt wird eröffnet. (Die Stadt Leinfelden hatte zuvor schon zweimal eine Bilderbank abgehalten.)
20. April
Erste so genannte „unechte Teilortswahl“ des Gemeinderats. Je 14 der 40 Sitze werden von VertreterInnen aus den Wohnbezirken Leinfelden und Echterdingen, je 6 von VertreterInnen aus Musberg und Stetten besetzt. Die Wahlbeteiligung beträgt 68,5 %.
Die CDU erhält 14 Sitze, davon 5 in Leinfelden, 5 in Echterdingen, 2 in Musberg und zwei in Stetten: Gerhard Auch, Rudolf Schwarz, Manfred Groß, Walter Bednarek, Rolf Abele, Dr. Jürgen Wächter, Dr. Karl Wanner, Max Gegenfurter, Siegfried Nißler, Roswitha Schäfauer, Eberhard Steim, Manfred Stäbler, Wolfgang Haferkamp, Walter Vohl.
Die Freien Wähler bekamen 12 Sitze, davon je 4 in Leinfelden und Echterdingen und je 2 in Musberg und Stetten: Hermann Holzinger, Ewald Donner, Siegfried Heß, Kurt Wirth, Dr. Hans Huber, Karl Klein, Egon Martin, Walter Murthum, Willi Stäbler, Wiegand Eberhardt, Walter Vohl, Jakob Dinges.
Die SPD errang 12 Sitze, davon je 4 in Leinfelden und Echterdingen und je 2 Sitze in Musberg und Stetten: Elisabeth Stoltzenburg, Rolf Dieterle, Heinrich Sturm, Erich Schimpf, Liesel Hartenstein, Hans Beck, Ernst Krämer, Erich Klauser, Georg Göpfert, Cordula von Heyl, Dr. Hans Mohl, Günter Keller.
Die FDP holte 2 Sitze, davon einen in Leinfelden und einen in Echterdingen: Dieter Belz, Wolfgang Haug.
27 der 40 gewählten Mitglieder des Gemeinderats gehörten bereits dem Übergangsgemeinderat an, darunter auch zwei der vier weiblichen Mitglieder des neuen Gemeinderats.
6. Mai
Erstes Treffen der Interessenten an einem Foto-Klub. Initiator ist Robert Held.
10. Mai
Wanderparkplatz mit Wanderwegen im Stadtteil Stetten wird seiner Bestimmung übergeben.
13. Mai
Vierte und letzte Sitzung des Übergangsgemeinderats mit anschließender konstituierender Sitzung des neu gewählten Gemeinderats der Stadt in der Aula der Ludwig-Uhland-Schule. Auf die längste Amtszeit unter den Ausscheidenden konnte Stadtrat Reinhold Stäbler aus Musberg zurückblicken, der seit Januar 1946 ununterbrochen 29 Jahre dem Gemeinderat angehörte und nach dieser langen Zeit nicht mehr kandidierte.
24./25. Mai
1. Kleines Gartenfest des Kleingartenvereins Leinfelden e.V.
1. Juni
1. Schönbuch-Marathon veranstaltet durch den TSV Leinfelden und der Leichathletikgemeinschaft Filder. Den Anlass gab das 75-jährige Jubiläum des TSV Leinfelden im gleichen Jahr. Die Marathonstrecke führte durch das Siebenmühlental auf dem 1960/61 angelegten Bundeswanderweg durch das Aich- und Schaichtal bis vor Dettenhausen an der B 27, wo der Wendepunkt war. Ein Langstreckenläufer, der von dem Plan gehört hatte, schrieb nach Angaben des Amtsblattes den Organisatoren: „Ich bin begeistert von Ihrer Idee, am 1. Juni einen Marathonlauf im Siebenmühlental zu veranstalten. Endlich ein Marathon in der Nähe von Stuttgart.“ Insgesamt nehmen 474 Personen teil, davon 315 am Marathon und 159 am Halbmarathon.
8. Juni
Walter Schweizer wird mit 51,88 % der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. 70,74 % der Wahlberechtigten ging zur Urne. Gegen die Wahl wird von 184 Bürgern Einspruch, unter anderem wegen ungesetzlicher Beeinflussung der Wahl, erhoben.
12. Juni
Der Lauftreff in Turnverein Echterdingen wird gegründet.
15. Juni
Die katholische Kirchengemeinde Leinfelden/Musberg erhält einen neuen Pfarrer. Hans Ulrich Weidemann tritt die Nachfolge von Pfarrer Götz an. Er wird von Dekan Josef Kuhn in sein neues Amt eingeführt.
21. Juni
Jubiläums-Festakt des TSV Leinfelden zum 75jährigen Bestehen.
30. Juni
In einer Feierstunde wird der langjährige Rektor der Grund- und Hauptschule Stetten und ehemalige Gemeinderat Herbert Schmidt nach über 30-jähriger Tätigkeit als Leiter der Schule in den Ruhestand verabschiedet.
7. Juli bis 1. August
1. Waldheimerholung bei der Mäulesmühle in dem Gebäude der Komedescheuer, organisiert durch die Arbeiterwohlfahrt Ortsverein Leinfelden-Musberg.
19. August
Walter Schweizer wird vom Gemeinderat bis zur Rechtsgültigkeit der Bürgermeisterwahl zum Amtsverweser gewählt. Der Einspruch gegen seine Wahl wurde vom Landratsamt nach sorgfältiger Prüfung zurückgewiesen. In der gleichen Sitzung wählt der Gemeinderat Heinrich Sturm als dritten Beigeordneten neben Häußler und Breitling. Danach wurde der Beigeordnete Breitling zum Ersten Beigeordneten gewählt.
24./25. August
Festwochenende der Spvgg. Stetten anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Turnvereins Stetten.
29. August
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Leinfelden-Echterdingen durch Zusammenschluss der bisher noch selbständigen freiwilligen Feuerwehren aus Echterdingen, Leinfelden, Musberg und Stetten. Erster Kommandant wird Stadtbrandmeister Karl Mamber (Leinfelden); sein Stellvertreter ist Helmut Kehrer (Echterdingen).
30. August
Einweihung der Altenheimanlage „Haus Sonnenhalde“ der Arbeiterwohlfahrt in Musberg. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner waren bereits im April in das nach gut zweijähriger Bauzeit errichtete Gebäude eingezogen.
September
Bei Bauarbeiten in der Stuttgarter Straße in Leinfelden beim Autohaus Stollsteimer werden Scherben aus römischer Zeit aus dem späten 2. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Das Landesdenkmalamt schließt auf die Existenz eines römischen Gutshofs.
12.–15. September
Der Weltkongress der „Playing Card Society“, der erste außerhalb Englands, findet in Leinfelden statt.
21. September
Tag der offenen Tür in der Eselsmühle Musberg anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Holzofenbäckerei in der Mühle.
27. September
Das DRK Leinfelden feiert sein 50-jähriges Jubiläum mit einem Festakt in der Ludwig-Uhland-Schule.
27. September
Grundsteinlegung des neuen Gemeindezentrums Heilig Kreuz an der Wielandstraße im Neubaugebiet „„Lauch „„ in Musberg.
15. Oktober
Karl Kärcher aus Musberg erhält die Bundesverdienstmedaille.
17. Oktober
Offizielle Einweihung des neuen Jugendhauses in Leinfelden in der Friedrich-Liszt-Straße, dessen Neubau 1974 noch vom Gemeinderat Leinfelden beschlossen worden war.
28. Oktober
Offizielle Verabschiedung des Amtsverwesers Dr. Rienhardt, der während der Übergangszeit ab 1.1.1975 bis zum 19.8.1975 an der Spitze der neu gebildeten Stadt stand.
19. November
Der Gemeinderat verabschiedet die neue Hauptsatzung über die Neugliederung der Stadtverwaltung.