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Streuobstwiesenrundgang mit Stadträten und Bürgern Pflege der Baumwiesen: Aufwand, der sich lohnt

Wie steht es um die Streuobstwiesen, einen der wichtigsten Naturräume in der Stadt? Mit dieser Frage haben sich am vergangenen Samstag Mitglieder des Gemeinderats sowie Bürgerinnen und Bürger beschäftigt. Begrüßt wurden sie vom Ersten Bürgermeister Benjamin Dihm, in dessen Zuständigkeitsbereich die Streuobstwiesen fallen.

Eine große Personengruppe auf einer Streuobstwiese
Foto: Bergmann

„In Baden-Württemberg gibt es insgesamt rund sieben Millionen Streuobstbäume, von denen in jedem Jahr rund 200.000 Bäume verloren gehen“, nannte er eine Zahl. Stephan Walker (Leiter) und Martin Frick von der Abteilung Umwelt und Grünflächen brachen die Zahl auf Leinfelden-Echterdingen herunter. Auf städtischen Flächen haben wir rund 20 Hektar Streuobstwiesen, woran Echterdingen mit 7,8 Hektar und Leinfelden mit 6,4 Hektar den größten Anteil haben“, so Walker. Insgesamt seien rund 2.000 Bäume in städtischem Besitz.

Großes Thema ist die Pflege der Bäume, wie bei dem Rundgang über die Streuobstwiesen am Ortsrand von Echterdingen deutlich wurde. Die Stadt selbst ist sich der ökologischen Wertigkeit dieser Flächen und ihrer Vorbildfunktion bewusst. „Wir setzten auf Extensivmahd mit überwiegend Mähgutverwertung und beweiden die Flächen im Naturschutzgebiet Musberg mit Schafen und Ziegen“, sagte Frick. Das sei gut für Insekten, Vögel, Reptilien, Säugetiere. Probleme gibt es jedoch mit Bäumen auf manchen Privatflächen, die bisweilen zu wenig gepflegt werden.

„Wir wissen, welcher Aufwand dahintersteckt“, so Walker. Schließlich sollten Jungbäume einmal im Jahr geschnitten werden. Erst in der Reifephase reduziere sich der Aufwand. Dann jedoch tragen die Bäume Obst, das jedoch nur wenig einbringt. Aber auch hier hilft die Stadt (siehe Seite 10). Das gilt auch für den Ersatz abgestorbener Bäume, für den es einen Zuschuss gibt. 

Die Stadt selbst pflanzt seit Jahrzehnten immer wieder nach und sorgt dabei auch für den Erhalt der genetischen Vielfalt. So wurden insgesamt 131 verschiedene Apfelsorten, 32 Birnensorten und zehn Zwetschgensorten neu auf den städtischen Flächen gepflanzt.