Feierliche Eröffnung am 17. Oktober Die U5 fährt jetzt bis zur Endhaltestelle „Neuer Markt (Euchner)“
Die Filderebene wird Schritt für Schritt durch den Öffentlichen Personennahverkehr erschlossen. Die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5 – wenn auch nur um 700 Meter – ist hier neben der Stadtbahnlinie U6 zum Flughafen/Messe und der S-Bahn nach Neuhausen ein wichtiger Baustein.
Über die neue, moderne Haltestelle „Neuer Markt (Euchner)“ kann Stuttgart und damit das gesamte ÖPNV-Netz der Landeshauptstadt mit der U5 schnell und zuverlässig erreicht werden. Seit Freitag, 18. Oktober, wird die Haltestelle regulär angefahren. Dabei soll die U5 tagsüber auch weiterhin im Zwanzig-Minuten-Takt verkehren. In den Randstunden wird auf einen Dreißig-Minuten-Takt übergegangen. Gebaut wurde das neue Stück Stadtbahnstrecke von 2022 an.
Am vergangenen Donnerstag war es nun soweit: Die Streckenverlängerung wurde feierlich eingeweiht. Ein mit Filderkraut verzierter Sonderzug fuhr dazu von der Hauptverwaltung der Stuttgarter Straßenbahnen in Möhringen aus über die bisherige Endhaltestelle Leinfelden Bahnhof die neue Haltestelle Neuer Markt (Euchner) an.
Dort begrüßte Thomas Moser, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der SSB AG, die geladenen Gäste. „Es sind zwar nur ein paar Hundert Meter, aber für den ÖPNV ist es ein wichtiger Schritt. Wir hoffen, dass die Verlängerung nicht der letzte Schritt auf unserem Weg war, sondern wir die Erschließung des Filderraums für den ÖPNV weiter gemeinsam vorantreiben können.“
Weiterer Meilenstein in der verkehrlichen Weiterentwicklung von LE
Im Anschluss ergriff Otto Ruppaner, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen das Wort. Er betonte: „Die neue Haltestelle Neuer Markt (Euchner) ist ein weiterer, bedeutender Meilenstein in der verkehrlichen Entwicklung unserer Stadt und signalisiert den hohen Stellenwert des ÖPNV in Leinfelden-Echterdingens Stadtgesellschaft. Die Anbindung der U5 an das Leinfelder Stadtquartier Schelmenäcker bzw. an den Neuen Markt sorgt für eine neue Qualität in der Mobilität der Menschen. Ob jung oder alt: neben den Bürgerinnen und Bürgern, die in diesem Quartier wohnen, profitieren auch die Arbeitnehmer von hier ansässigen Unternehmen sowie Eltern und Jugendliche, deren Weg zur neu gebauten Kita bzw. zum neuen Jugendzentrum Areal führt“, so OB Ruppaner. Ferner seien mit der Haltestelle wichtige Anlaufstellen am Neuen Markt besser erreichbar: das Rathaus (Dezernat 2), die Stadtbücherei und Volkshochschule, der Treff Impuls für Senioren sowie zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleister.
Berthold Frieß, Ministerialdirektor Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg: „Mit der Verlängerung der U5 wird der bisherige Bus- um einen modernen Stadtbahnbetrieb ergänzt. Das bedeutet eine bessere Anbindung, nachhaltigeren Verkehr und weniger Verkehrslärm – kurz: Der ÖPNV wird attraktiver. Das fördern wir gern mit über neun Millionen Euro.“
Den gesamten Filderraum und die Region nahm der Esslinger Landrat, Marcel Musolf, in den Blick: „Mit der Verlängerung der Stadtbahn U5 von Leinfelden Bahnhof bis zum Neuen Markt eröffnen wir nicht nur eine Schienenstrecke zur Anbindung von etwa 4.000 Einwohnern und 1.000 Arbeitsplätzen im Baugebiet „Schelmenäcker“. Der Streckenabschnitt ist zusammen mit weiteren Streckenverlängerungen Teil eines verkehrlichen Gesamtprojekts auf den Fildern, das den öffentlichen Nahverkehr mit Blick auf die Knotenpunkte Flughafen und Messe sowie das umliegende Gewerbe maßgeblich verbessert. Zusammen mit dem Flughafen-Fernbahnhof entsteht auf den Fildern eine bedeutende Verkehrsdrehscheibe – nicht nur für unserem Landkreis, sondern für die gesamte Region.“
Die Sicht der Industrieunternehmen formulierte Stefan Euchner, Geschäftsführer der Euchner GmbH + Co. KG, die sich als in den Schelmenäckern angesiedeltes Unternehmen den Namenszusatz der Haltestelle gesichert haben: „Als weltweit führender Anbieter für Sicherheitstechnik wissen wir, wie wichtig es für unsere Mitarbeiter und Kunden ist, dass wir gut erreichbar sind. Es gewährleistet nicht nur, dass meine Mitarbeiter komfortabel und stressfrei zur Arbeit gelangen, sondern unterstützt auch den persönlichen Kontakt zu unseren Geschäftspartnern. Zudem fördert der ÖPNV eine nachhaltige Mobilität, was immer mehr an Bedeutung gewinnt, sowohl für das Unternehmen selbst als auch für seine gesellschaftliche Verantwortung.“
Podiumsdiskussion mit Blick auf Mobilitätsthemen und U5-Verlängerung nach Echterdingen
Bei der anschließenden, öffentlichen Podiumsdiskussion (siehe kleines Foto) zum Thema „Mobilität als Standortvorteil für Wohnen, Arbeiten und Leinfelden-Echterdingen“, zu der Bürgerinnen und Bürger eingeladen waren, ergänzte der bei der Stadt LE für Stadtplanung und -entwicklung zuständige Erste Bürgermeister Benjamin Dihm, Leinfelden-Echterdingen werde durch die verlängerte Stadtbahnlinie U5 noch ein Stück näher an Stuttgart heranrücken. Zugleich bedeute der Streckenausbau eine Stärkung des Leinfelder Zentrums – und biete eine Perspektive mit Blick auf die künftige Erweiterung bis nach Echterdingen.
„Der verbesserte ÖPNV-Anschluss könnte auch zu einem Umdenken im Mobilitätsverhalten führen und somit zur Entlastung der Straßen beitragen“, so Dihm. Zudem würden die Kleinsten und Jugendliche, die die Kita und das Jugendzentrum über die Stadtbahn erreichen, mit dem ÖPNV vertraut. Der Fokus auf die Weiterentwicklung der Schiene sei mit Blick auf Klima und Umwelt richtig und sinnvoll. An der Podiumsdiskussion, durch die Dihm als Moderator und Teilnehmer führte, nahm neben Thomas Moser und Stefan Euchner noch Daniel Ludin von der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung (IWV) Leinfelden-Echterdingen und Geschäftsführer von J.W. Froehlich teil.
Im Zentrum der Debatte standen Vorzüge und Potenzial der Streckenverlängerung für die neuen Bewohner und der im Gebiet Schelmenäcker tätigen Arbeitnehmer bzw. Unternehmen. Diskutiert wurde auch die künftige Verlängerung der U5 bis nach Echterdingen, die in Zusammenhang mit dem möglichen Bau eines Teilabschnittes der sogenannten Nord-Süd-Straße steht.