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Leinfelden-Echterdingen wächst stärker als prognostiziert Ergebnisse des Zensus 2022 im Gemeinderat vorgestellt

Die Ergebnisse der Bevölkerungszählung – dem Zensus 2022 – liegen vor. Daten über Anzahl und Lebensumstände der Bevölkerung der Stadt sind bedeutend für die Zukunftsplanung der Stadt.

Miniaturmodell eines Hauses und Kugelschreiber liegen auf einem Formular
Foto: Matthias Stolt/Adobe Stock

Etwa wenn es um den Bau von Wohnraum, die Schaffung von Kitaplätzen oder die Planung von Infrastruktur geht. Ralph Brückner, als ausgewiesener Datenexperte im Amt für Schulen, Jugend und Vereine zuständig für die Bevölkerungszählung in Leinfelden-Echterdingen, hat dem Gemeinderat jüngst die Ergebnisse des Zensus 2022 präsentiert.

LE wächst mehr als erwartet

Die Bundesrepublik Deutschland zählte zum Zensusstichtag am 15. Mai 2022 rund 83 Millionen Einwohner – weniger als auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung seit 2011 angenommen. Seit dem letzten Zensus wurde ein um 1,6 Prozent höheres Bevölkerungswachstum angenommen, als nun deutschlandweit eingetreten. Ein geringeres Wachstum gab es auch im Landkreis Esslingen, wo der Zuwachs um 1,5 Prozent unter dem Wert der Fortschreibung liegt. Anders in Leinfelden-Echterdingen: Hier wuchs die Bevölkerungszahl um ein Prozent mehr als vorhergesagt auf nun 40.774 Einwohnerinnen und Einwohner – 417 Personen mehr, als auf Basis der Fortschreibung erwartet.

Damit weicht Leinfelden-Echterdingen vom Trend seiner Nachbarn deutlich ab – vor allem in Stuttgart fiel der Bevölkerungszuwachs mit 3,4 Prozent unter der Fortschreibungsprognose besonders gering aus. Das bedeutet nicht nur mehr der erwähnten Aufgaben für die Stadt, LE darf auch Mehreinnahmen aus dem Finanzausgleich zwischen Land und Kommunen erwarten. Die Summe sei jetzt jedoch noch nicht zu beziffern, so Brückner.

Der Zensus ist keine bloße Zählung sondern erfasst außerdem Angaben zu Demografie und Lebensumständen der Menschen in Deutschland. Gemäß dieser Angaben leben in LE 639 mehr weibliche als männliche Personen – 20.707 weibliche und 20.068 männliche Einwohnerinnen und Einwohner. Davon gaben 17.280 an ledig zu sein, 18.198 sind verheiratet oder leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Mit 10.758 Personen gab ein knappes Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner von LE an, eine Einwanderungsgeschichte zu haben. 7.624 haben eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Gebäude- und Wohnungszählung

Bestandteil des Zensus 2022 ist neben der Erfassung der Bevölkerung auch eine detaillierte Zählung der Wohnhäuser und Wohnungen. Diese ergab für LE eine Gesamtzahl von 7.535 Gebäuden mit Wohnraum. 221 davon wurden 1919 oder früher gebaut, seit der letzten Zählung 2011 sind rund 600 dazugekommen. Mit 635 leerstehenden Wohnungen ist der Leerstand in LE zusammen mit Ostfildern der geringste in der Region. Die meisten Wohnungen stehen aufgrund von Sanierungen für nicht länger als drei bis sechs Monate leer, bis sie wieder bezogen werden können. Zwar ist die Leerstandsquote im Vergleich zu 2011 um 0,35 Prozent auf 3,05 Prozent gestiegen, liegt aber noch deutlich unter dem Durchschnitt im Land (4,17 Prozent) und Landkreis (3,83 Prozent).

20.409 Wohnungen verteilen sich auf diese Gebäude, die zu etwa gleichen Teilen vermietet und von den Eigentümern selbst bewohnt werden. Mit 10.697 überwiegen die Mietwohnungen leicht. 8.343 Wohnungen werden von Einzelpersonen bewohnt, 5.941 sind Zweipersonenhaushalte, davon 5.005 Paare ohne Kind. Jeweils etwas über 2.000 Haushalte bestehen aus drei, beziehungsweise vier Personen, in 298 Haushalten leben sechs und mehr Personen.

  • Weitere umfangreiche Informationen zum Zensus 2022 gibt es unter www.zensus2022.de
  • Die Präsentation der Stadtverwaltung kann über den Sitzungsdienst Allris abgerufen werden.