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Bernhäuser Straße: Baumfällarbeiten

Bei den Schwedischen Mehlbeeren entlang der Bernhäuser Straße in Echterdingen, wurde ein starker Befall mit dem Pilz „Zottiger Schillerporling“ (Inonotus hispidus) festgestellt. Da die Holzzersetzung bei dem Zottigen Schillerporling häufig stark unterschiedlich vor sich geht und die Verkehrssicherheit oft unterschiedlich zu bewerten ist, wurden die Bäume im August durch einen externen Baumsachverständigen eingehend untersucht. 

Zu den bevorzugten Wirten des Zottigen Schillerporlings gehören besonders die Platane, Esche sowie sämtliche Obstbaumarten wie Apfel, Walnuss oder Mehlbeere. Zum Befall mit dem Pilz kommt es häufig nach starken Schnittmaßnahmen an den genannten Baumarten. Diese oder Verletzungen anderer Art sind die „Eintrittspforte“ für Holz zersetzende Pilze aller Art.
Der Zottige Schillerporling tritt am Stamm bis weit in die Krone hinein auf und dort häufig an Starkästen. Er gilt als wärmeliebend und seine Fruchtkörper erscheinen während des Sommers. Danach trocknen sie ein, verbleiben als Reste in der Krone und/oder fallen ab. Der Pilz gehört zu den klassischen Wundparasiten und ruft eine simultane Weißfäule hervor, kann jedoch auch eine Moderfäule erzeugen. Der Holzabbau verläuft je nach Baumart unterschiedlich aggressiv.

Bei der Diagnose kam ein sogenanntes Bohrwiderstandsmessgerät zum Einsatz. Dabei wird mit einer 1,4 mm dicken Nadel in den Holzkörper gebohrt. Der mechanische Widerstand, den das Holz dabei der Nadel entgegensetzt, wird gemessen und aufgezeichnet. Dies ist erforderlich, um die sogenannte Restwandstärke zu ermitteln. Hierbei handelt es sich um eine Größenangabe für den äußeren, gesunden Holzteil, der noch nicht von Holz zersetzenden Pilzen befallen ist. Bei dieser Messung wird ermittelt, ob die gemessene Wandung des intakten Holzes für die Statik des untersuchten Baumes noch ausreichend tragfähig ist. Die Untersuchung ergab, dass bei vier Bäumen entlang der Bernhäuser Straße (siehe rote Markierungen im obigen Lageplan) die Restwandstärke nicht mehr ausreichend ist, und dadurch die Bruchsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund muss die Stadtverwaltung Leinfelden-Echterdingen die Bäume noch in diesem Jahr fällen.