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„Zwei Organisationen, die das Wohl der Menschen zum Ziel haben, unter einem Dach“ Feuerwehr- und DRK-Neubau in Stetten offiziell eröffnet

„Nicht die Stadt, nicht die Feuerwehr, nicht das Deutsche Rote Kreuz, sondern Sie als Bürgerinnen und Bürger benötigen dieses Gebäude.“ Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Otto Ruppaner (2. v. l.) vergangenen Sonntag den beeindruckenden Neubau des Feuerwehrhauses in Stetten. 

Foto: Bergmann

Das Gebäude mit der schönen Holzfassade an der Jahnstraße erfüllt nun alle Anforderungen an ein modernes und hochfunktionales Feuerwehrhaus und Rettungszentrum, denn auch das Deutsche Rote Kreuz hat in dem Neubau eine Rettungswache. „Zwei Organisationen, die das Wohl der Menschen als oberstes Ziel haben, unter einem Dach – mehr kann man sich als Bürgerschaft nicht wünschen“, hob Ruppaner den besonderen Gewinn für die Einwohner von LE durch den Neubau hervor. Am alten Standort im Untergeschoss der Haldenschule waren viele räumliche und technische Standards nicht erfüllt.

Fest zur Eröffnung

Zur Feier des Tages lud die Freiwillige Feuerwehr LE bei bestem Sommerwetter zu einem Fest in die neuen Räumlichkeiten – und der Andrang war überwältigend. Hunderte Stettenerinnen und Stettener, sowie Bürger aus Leinfelden – Jung und Alt – ließen sich die Feierlichkeiten nicht entgehen. 

Die Veranstaltung begann mit einem ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrer Marc Stippich und Gemeindereferentin Marlene Schiebel in der Gerätehalle des Feuerwehrflügels. Für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgte der Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr LE unter der Leitung von Brigitte Holländer.

Fotos: Bergmann/Stadt LE

Besonderes Highlight dabei: die Interpretation von „Amazing Grace“ mit Solistin Charlize Koch (S. 3, kleines Bild oben). Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Gäste mit Linsen, Spätzle, Roten Würsten vom Grill, Kaffee, Kuchen und Getränken verköstigt. Während des gesamten Nachmittags standen alle Türen für die interessierten Besucherinnen und Besucher offen. Auch Programm für die vielen feuerwehrbegeisterten Kinder gab es reichlich – von einer Hüpfburg über Torwandschießen bis zum Basteltisch war für alle etwas dabei.

Bau nach modernsten Standards

Insgesamt rund 7,2 Millionen Euro hat der Bau des neuen Feuerwehr- und DRK-Gebäudes gekostet, gefördert durch das Land mit einer Summe von 230.000 Euro. Architekt Martin Ritz (Titel, 2. v. r.) vom planenden Büro Glück+Partner aus Stuttgart erläuterte die Vorzüge der Holzverkleidung. „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und außerdem leichter als Beton“, erklärte der Architekt. 

Damit spare man doppelt Beton ein: an der Fassade selbst und am Fundament, da dieses aufgrund der Holzverkleidung weniger Gewicht tragen muss. „Rund vier Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes entstehen bei der Zement-Produktion“, sagt Ritz. Damit ist die Verkleidung mit Holz auch ein Beitrag zum Klimaschutz, genauso wie das begrünte Dach des gesamten Gebäudes und die darauf installierte Photovoltaik-Anlage. Die räumliche Aufteilung des Gebäudes ist sowohl für die Nutzung durch Feuerwehr und DRK optimal, als auch auf maximalen Lärmschutz für die Anwohner ausgelegt. 

Die L-Form des Neubaus lässt einen Innenhof entstehen, auf dem Reparatur- und Übungsarbeiten der Feuerwehr lärmschonend für die Anwohner stattfinden werden. Außerdem können die Feuerwehrautos über den Hof von hinten in die Gerätehalle einfahren, was das Rangieren überflüssig macht. Gleichzeitig können die Fahrzeuge nach vorne auf die Jahnstraße, beziehungsweise den Gräbleswiesenweg, direkt ausfahren. Damit ist gewährleistet, im Einsatzfall jeden Punkt in Stetten gemäß den gesetzlichen Vorgaben in weniger als zehn Minuten zu erreichen.  

Kunst am Bau

Im Treppenhaus, das zu den umfangreichen Gemeinschaftsräumen führt, gibt es in dem Neubau ein kulturelles Highlight zu bestaunen: Die Wand schmückt ein Kunstwerk mit dem Namen „Backward Growth“ (unten) von Ivan Zozulya, Teilnehmer beim kunsthub 2023. Mittels Siebdruck und Acrylmalerei ist das Kunstwerk in Zozulyas einzigartigem Stil direkt auf die Wand aufgebracht. 

Darin liegt die Besonderheit der Kunst am Bau – das Kunstwerk ist mit dem Bauwerk verschmolzen und kann nur vor Ort und damit in Verbindung mit der Atmosphäre des Gebäudes erlebt werden.

„Peace Papers“ von Ivan Zozulya

Wer an der Kunst von Ivan Zozulya interessiert ist und etwas Gutes tun will, kann für 50 Euro ein „Peace Paper“ (rechts) von ihm erwerben. Die Einnahmen kommen Hilfszwecken in Zozulyas Heimatland, der Ukraine, zugute. Am Sonntag lagen die „Peace Paper“ im Feuerwehrhaus aus und konnten direkt erworben werden. Die Einnahmen sind für ein weiteres Feuerwehrauto für LEs Partnerstadt Poltawa bestimmt.

  • Ein „Peace Paper“ kann per Mail an info@ivanzozulya.de oder Nachricht auf Instagram @ivan_zozu bestellt werden.