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In LE schlummert ein einmaliger fotografischer Schatz

Fotografie in LE – groß geschrieben? Ja. Die Deutsche Fotografische Gesellschaft (DFA) vereint das Who’s who der deutschen Fotografiegeschichte. Und mit der DFA-Sammlung besitzt die Stadt einen Kulturschatz von herausragendem Rang. 

Ziel der Deutschen Fotografischen Akademie e.V. (DFA), ist das Studium, die Pflege und die Förderung der künstlerischen Fotografie. Sie ist aus der renommierten, 1919 gegründeten Gesellschaft Deutscher Lichtbildner (GDL) hervorgegangen und hat ihren Sitz in Leinfelden-Echterdingen.

Das Archiv der DFA und der früheren GDL wird vom Stadtarchiv mitbetreut. Die Sammlung besteht aus über 1.000 Bildern zeitgenössischer Fotografen.

Der Vielfalt verpflichtet

Die Vereinigung sah sich nie einer Stilrichtung oder Schule verpflichtet, sondern machte sich stets für die volle Entfaltung der individuellen fotografischen Handschrift stark. Daher stand und steht die GDL bzw. DFA für eine Vielfalt von fotografischen Positionen und ist so ein eindrucksvolles heterogenes Abbild der fotografischen Gattungen, Stilrichtungen und Ausdrucksmöglichkeiten seit dem frühen 20. Jahrhundert.

Das Archiv der DFA

Das Archiv der Deutschen Fotografischen Akademie gliedert sich in einen Fotobestand (fotografische Sammlung) und einen Schriftgutbestand. Im Gegensatz zu der Sammlung hochwertiger künstlerischer Fotografien ist das Schriftgut nicht im Besitz der Stadt LE.

Der ältere Teil des Schriftgutbestands, der durch die Kriegsereignisse sehr dezimiert wurde und infolgedessen nur fragmentarisch überliefert ist, enthält hauptsächlich Protokolle der frühen Mitgliederversammlungen, alte Ausstellungskataloge und Mitgliederlisten.

Die Korrespondenz des Präsidiums mit den einzelnen Mitgliedern bildet das Kernstück des jüngeren, nach 1945 einsetzenden Überlieferung. Außerdem gibt es eine Sammlung mit Informationen zur Biografie, den Leistungen und Aktivitäten der lebenden wie der verstorbenen Mitglieder. Das DFA-Schriftgutarchiv umfasst insgesamt rund 10 laufende Meter.

Fotografische Sammlung als Herzstück

Das Herzstück des DFA-Archivs ist die fotografische Sammlung mit über 1.000 Schwarz-Weiß- und Farbfotografien bekannter zeitgenössischen Autoren, die die bundesdeutsche Fotografie seit 1945 wesentlich mitgestaltet haben.

Die fotografische Überlieferung setzt Anfang der 1950er-Jahre mit Arbeiten des verstorbenen Ehrenpräsidenten Walter Boje (1905–1992) ein und endet in der Gegenwart. Die Bilder gehören den verschiedensten Genres an. Die Theaterfotografie, Porträtfotografie, Sachfotografie, Werbefotografie, Reisefotografie, Landschaftsfotografie, Architekturfotografie sind ebenso repräsentiert wie die sozialdokumentarische Fotografie (Bildjournalismus) und die experimentelle Fotografie (z. B. Generative Fotografie).

Ganze Bandbreite zeitgenössischer Fotografie

Das Herzstück des DFA-Archivs ist die fotografische Sammlung mit über 1.000 Schwarz-Weiß- und Farbfotografien bekannter zeitgenössischen Autoren, die die bundesdeutsche Fotografie seit 1945 wesentlich mitgestaltet haben.

In der Fotografischen Sammlung der DFA spiegelt sich die ganze Vielfalt und Verschiedenartigkeit der zeitgenössischen Fotografie wider. Die Bilder wurden entweder von der Stadt Leinfelden-Echterdingen – nachdem sie im Rahmen der Jahrestagungen präsentiert wurden – angekauft oder von den Mitgliedern kostenlos zur Verfügung gestellt.

In einigen Fällen gelang es auch, aus dem Nachlass verstorbener Mitglieder Fotos zu bekommen (so geschehen beispielsweise bei Walter Boje und Hein Engelskirchen). Der Ausbau der fotografischen Sammlung soll auch in Zukunft kontinuierlich fortgesetzt werden. Unter dem Titel „Schätze aus dem DFA-Archiv“ wurden Bilder aus diesem Fundus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was auch für die Zukunft vorgesehen ist.

Lagerung und Archivierung

Die Fotografien lagern in einem separaten Sammlungsraum in einbrennlackierten Planschränken. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind relativ konstant und bewegen sich im Toleranzbereich (18–20° C, 40–55 % Luftfeuchtigkeit). Die Fotos – durchweg Originalabzüge, die sich zum Teil (hinter sicherlich nicht säurefreien Passepartouts) befinden – haben Formate in der Größe von 11 x 16 cm bis 96 x 98 cm. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Archivierung.

Bei den größeren Formaten ist eine Aufbewahrung in säurefreien, faltbaren Archivschachteln nicht möglich. Sie werden lediglich mit sogenanntem Silversafe-Papier – ein Spezialpapier für die Foto- und Filmarchivierung – umhüllt und in Stapeln zu maximal zehn Stück direkt im Planschrank gelagert. Der Fotobestand wurde auf elektronischem Wege mit der Achivsoftware „Faust“ detailliert inventarisiert.